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Samstag morgen um 4.20 Uhr hieß es aufstehen um um 5 Uhr den Bus zum Flughafen zu bekommen. Das Spiel der Spiele der spanischen Liga stand auf dem Programm. Für mich ist Atletico gegen Real bedeutender als Real-Barca. Pünktlich um 7.05 Uhr startete die Lufthansa in Richtung Madrid, wo ich nach 2 ½ Stunden auch pünktlich landete. Mit der Metro (10 Fahrten für 5,15 €) ging es ins Zentrum von Madrid um dort den Rest des „Pena Atletica Centuria Germana“ zu treffen. Das gebuchte Hostal wurde ohne Schwierigkeiten gefunden und so konnte auch schon das Zimmer bezogen werden. Um 13 Uhr sollte eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des Terroranschlags am Atocha Bahnhof stattfinden. Vertreter von Atletico und Real (eigentlich unvorstellbar) wollten gemeinsam gegen den Terror demonstrieren. Um 12.45 Uhr gingen wir zum Atocha, wo wir auf  Suki trafen. Für uns wohl die wichtigste Person bei Atleti. Die genaue Funktion habe ich bis heute nicht herausbekommen. Nach kurzer Begrüßung betraten wir den Bahnhof. Es war schon ein bedrückendes Gefühl, all die Kerzen, Blumen, Schals, Fahnen und Kränze zu sehen.




Da die Spanier aber ausnahmsweise überpünktlich waren, war alles schon fast vorbei. Nur die Presse und einige Vertreter von seitens Atletico waren noch anwesend. Nachdem Husky und Suki gemeinsam eine Deutschland- und Spanienfahne niederlegten, wurden die Pressefuzzis aufmerksam. Es wurden Interviews per Handy an Radiomarca gegeben, was aufgrund der Sprachprobleme natürlich Suki machte. Nebenbei entwickelten sich noch Gespräche mit einem El Mundo Reporter und der treibenden Kraft der „Anti Gil Initiative“ von Atletico. Wir wurden sehr freundlich aufgenommen. Einige schienen gar nicht glauben zu können, dass wir extra für das Spiel aus Deutschland angereist waren. Suki begleitete mich noch zum Fahrkartenschalter um bei evtl. Sprachproblemen zu helfen. Schließlich brauchte ich für Sonntag eine Fahrkarte nach Albacete.




Nachdem alles reibungslos geklappt hat, zogen wir gemeinsam in die Stadt. Überall wurde wir mit „Aupa Atleti“ und „Forza Atleti“ rufen begrüßt. Real-Fans waren in der gesamten Stadt am heutigen Tage keine auszumachen.




Gegen 18 Uhr fuhren wir mit der Metro zur Haltestelle Pyramidas, die nahe am Calderon liegt. Da noch fast vier Stunden Zeit bis zum Anstoß war, gingen wir in die „Esquina de Calderon“ eine reine Atletico Kneipe. Trotz recht happiger Bierpreis von 4 € je ½ Liter verbrachte man bis 19.45 Uhr dort. Mittlerweile war auch der Rest der Leute aus Deutschland eingetrudelt. Husky sein Handy klingelte unentwegt, weil etliche Fans bei ihm Karten bestellt hatten und diese abholen wollten. Das 18 Meter lange Spruchband wurde kurz ausgerollt und begutachtet.




Da ich bei Atletico auch eine Karte reserviert hatte, machte ich mich auf den Weg zu Ausgabestelle und siehe da, es war tatsächlich eine hinterlegt. Da das Derby natürlich ausverkauft war, wurde die andere Karte noch schnell verkauft. Wieder zurück an der Bar, kam per Handy die Nachricht, dass das Stadion abgesperrt sei, weil die „Ultra Sur“ auf dem Weg ist. Überall war Polizei, über dem Stadion kreiste ein Hubschrauber und schon kreuzte die Ultra Sur auf. Die Polizei wurde sichtlich nervöser. Ein Madridista kam frisch behandelt aus einem Krankenwagen und pöbelte sofort wieder Richtung Frente. Als zwei berittene Cops ihm entgegen kamen, war er just wieder im Rettungswagen verschwunden.




Die Sperrung des Stadions dauerte gut 45 Minuten, weil einige Real Ultras keine Karten hatten und vorm Eingang von den Cops eingekesselt wurden. Nachdem Husky und ich uns entsprechend bei den Cops auswiesen, konnten wir die Sperre passieren und einige Bilder machen. Ups, leider hatten wir nicht bedacht, dass ich einen rot-weißen Schal hatte und Husky in voller Atletico Montur war. Was folgte war ein kurzer, aber schneller Rückzug hinter die Fernsehwagen. Die Frente Atletico, aber auch die anderen Fans versuchten irgendwie an den Rest der „Sur“ zu kommen oder die Sperre zu umgehen, aber die Cops waren sehr wachsam und hielten alle Versuche auf.




Plötzlich trieb die Polizei die Madridista in einen Kessel aus Fernsehwagen, wo natürlich allerlei Gegenstände auf sie niederhagelten. Der Weg war wieder freigegeben und man überlegte gerade, wie wohl die Ultra Sur nun das Gelände verlassen konnte, als die Cops eine Gasse bildeten um die restlichen Krawallmacher auch ohne Ticket in den Ground zu lassen. Quer durch die Atleticofans lief alles Richtung Eingang und machte vor niemanden halt, selbst Frauen und Kinder wurden überrannt. So viel zur Ultra Sur, beide denen der Hass in den Augen stand.




Husky hatte sich mit einigen Kartenabholen vor dem Blockeingang verabredet und wir bekamen gerade noch die Reste des Fights der „Frente Atletico“ gegen die Cops mit. Alles wurde von den Berittenen vom Stadion weggetrieben. Auf der Straße brannte einige Barrikaden und nach und nach beruhigte sich alles. Die wirklichen Ausmaße der „Schlacht“ bekamen wir erst am nächsten Tag dank der Marca-Bilder mit.






Ich trennte mich vom Rest der Gruppe und betrat es, das Stadion, das Heiligtum, von dem ich schon seit mind. 15 Jahren träumte. Ein überwältigender Augenblick, ganz oben im Calderon zu stehen. Die „Frente“ hatte schon Teile der Choreo präsentiert, die mit dem Einlauf der Mannschaften vollendet wurde. Zuvor sang das ganze Stadion die Atleti Hymne mit und erstmalig hört ich das „Atleeeeetiiiiiii, Atleeeeetiiiiiii“ live bei einem Heimspiel. Ein Phantastischer Moment.




Die Ultra Sur zeigte einen kleine Choreo untermalt mit einer Blockfahne. Maximal 1.000 der Madridista waren im Stadion. Größtenteils zivil und vermummt.




Mit Anpfiff begannen auch wieder die langgezogenen „Atleeeeetiiiiiii, Atleeeeetiiiiiii“ Rufe. Dann der Schock, nach 5 Minuten erzielte Real das 1-0. Bei meinem ersten Atletico-Spiel fiel damals das 1-0 im Bernabeù nach 8 Minuten. Die Real-Fans beschränkten sich auf „Madrid, Madrid“ Rufe und zeigten alle 10 Minuten ein neues Spruchband Richtung Frente. Trotz Rückstand herrschte eine sehr gute Stimmung. Immer wieder die „Atleeeeetiiiiiii, Atleeeeetiiiiiii“ Rufe, in die alle mit einstimmten. Doch es half nichts, mit dem Resultat ging es in die Halbzeit. Sofort nach Wiederanpfiff rote Karte für Real. In der 48 Minute gab es einen Elfmeter für Atleti, den Pounovic zum Ausgleich verwandelte. Das Calderon kochte, es brodelte, alles, aber auch alles stimmte in die Gesänge mit ein. Leider verstand es Atletico nicht, selbst 1000 %ige Chancen zu nutzen und es kam was kommen musste. Das 2-1 für Real, dem ein klares Foul und einen Abseitsstellung voraus ging. Trotz der Fehlentscheidung gaben die Rot-Weißen nicht auf und hatten in der Nachspielzeit noch eine Riesenchance, wobei ich niemals begreifen werde, wie man diese noch vergeben konnte. Trotz der Niederlage wurde das Team mit Applaus verabschiedet. Das Calderon leerte sich recht schnell. Die Ultra Sur wurde mit einer Blocksperre von mind. einer ¾ Stunde belegt.




Nach dem Match machte die „Frente Atletico“ noch vereinzelt jagt auf den Gegner, wobei man sich bei 10 gegen 1 nicht gerade rühmlich verhielt. Ohne Schwierigkeiten ging es zurück ins Hostal, wo ich gegen 2 Uhr mit den Gedanken an ein unvergessliches Erlebnis nur langsam einschlief. 


Bemerkenswert war noch, dass jeder zweite Satz ein „Hijo de puta“ ist und das selbst auf der Haupttribüne von 50 jährigen mächtig Geschenke aus Holland konsumiert werden.


Schon jetzt freu ich mich auf die neue Saison und die beiden Derbys gegen Real. Wenn es terminlich passen sollte, stehen die Atletico-Auswärtsspiele in Sevilla, Bilbao, Malaga, Mallorca und Barcelona auf dem Programm.

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